INFO´S FÜR ERWACHSENE
Kurz und knapp:
§§ 27/41 in Verbindung mit §34 SGB VIII
Platzzahl 4
Zielgruppe
Die Wohngruppe richten sich grundsätzlich an alle Mädchen*, die der
Hilfe zur Erziehung in stationärer Form bedürfen.
Aufnahmealter ab 16 (in Ausnahmefällen auch ab 15)
Aufnahmekriterien
– Mädchen* in unterschiedlichen Problemlagen, die nicht mehr zu
Hause leben wollen oder können und Unterstützung bei der
Alltags- und Problembewältigung sowie der individuellen
Lebensplanung brauchen
– Mädchen*, die lernen wollen, Verantwortung für sich und ihren Alltag zu übernehmen
– Mädchen*, die sich in der Schule, Ausbildung oder ähnlichem befinden bzw. begeben wollen und dazu Unterstützung brauchen
– Mädchen*, die mit anderen Mädchen zusammen wohnen wollen
– Mädchen*, die bereit sind, sich an Regeln und Absprachen zu halten
Betreuung drei Diplom-Sozialpädagoginnen*
Kontakt: 0511 26 03 73 27
Betreuung und Hintergründe
Die
Betreuung erfolgt stundenweise, also nicht rund um die Uhr. In der
Regel ist eine der drei Betreuerinnen in den Nachmittags- und
Abendstunden vor Ort. Um den Kontakt zu den Jugendämtern und Schulen zu
pflegen oder die Mädchen* bei Arztbesuchen oder anderen Terminen
begleiten zu können, sind die Betreuungszeiten jedoch flexibel. Der
Samstag ist der einzige betreuungsfreie Tag. Nachts und an den
Wochenenden steht den Mädchen* für Notfälle eine Rufbereitschaft zur
Verfügung. Die Mädchen* machen immer wieder deutlich, dass sie
einerseits Betreuung wünschen und schätzen, andererseits hinter dem
Angebot von Unterstützung aber schnell das Infragestellen der eigenen
Handlungskompetenz vermuten. Das Angebot „Ich kann Dich gerne zu dem
Gespräche in der Schule begleiten“ wird dann zu der Botschaft: „Ich
traue Dir nicht zu, dass Du das alleine schaffst“.
Bis zu dem
Zeitpunkt ihres Einzuges haben viele der Mädchen* eine hohe familiäre
Verantwortung getragen. Dadurch wurde es für sie umso schwerer, sich von
der Familie zu lösen und eigene Perspektiven und Lebenswünsche zu
entwickeln. Einige haben sich gezwungen gesehen, in ständige
Konfrontation mit ihren (Pflege-) Familien zu gehen und auf diese Weise
für mehr eigenen Raum zu sorgen.
Dieses Streben nach Autonomie und
die damit verbundene Suche nach der eigenen Identität stellen Herkunfts-
und Pflegefamilien sowie Jugendhilfeeinrichtungen regelmäßig auf die
Probe, denn die Mädchen sehen ihre einzige Chance nicht selten in der
Rebellion. Andere ziehen sich in sich selbst zurück und werden möglichst
unsichtbar.
Mädchen*, die die Erfahrung machen, als Mädchen* zwischen verschiedenen Kulturen zu stehen, geht es da sehr ähnlich.
Die
Folge für die Mädchen* sind nicht selten großer Stress und
Überlastungssymptome, die sich auf körperlicher Ebene ebenso zeigen wie
auf psychischer.
Die Mädchen* erhalten in der Mädchenwohngruppe die Möglichkeit mit Unterstützung der Sozialpädagoginnen* Altes zu verarbeiten und Neues kennenzulernen, um daraus eigenverantwortliche und selbständige Handlungsstrategien zu entwickeln.