Dieses Angebot richtet sich an Mädchen* und junge Frauen*, die entweder in ihren Familien Unterstützung in ihrer Entwicklung und bei der Bewältigung ihres Alltags bedürfen und wollen oder die auf dem Weg in die Selbständigkeit Unterstützung und Begleitung benötigen und wollen. Außerdem richtet es sich an Familien, die sich im Umgang miteinander um Verbesserung im Sinne einer angemessenen Versorgung und Erziehung der Mädchen* bemühen und dabei unterstützt werden wollen. Zielgruppe der Ambulanten Betreuung sind des weiteren junge Mütter*, die im Blick auf ihre eigene Entwicklung sowie die ihres Kindes/ihrer Kinder Unterstützung im Alltag brauchen. Wir arbeiten auch in Familien mit sexuellem Missbrauchsverdacht.

Eigenständigkeit fördern.

Die Ambulante Betreuung ermöglicht unter Erhalt des Lebensbezugs Familie die Verselbständigung der Mädchen* und fördert sie, ihre eigenständigen Lebensformen zu entwickeln. Beratung und direkt unterstützende Maßnahmen tragen dazu bei, Konflikte abzubauen und für die Mädchen* die Lebensbedingungen innerhalb der Familie sowie im sozialen Umfeld zu verbessern. Die direkte und strukturelle Gewalt in der Gesellschaft und damit auch in Familienstrukturen wird thematisiert. Gleichzeitig wird die große Bedeutung, die die Familie für die Mädchen* hat, ernst genommen. Dieser wird auch in der Arbeit mit den Familien Rechnung getragen. Eltern, Mütter* und Väter* werden darin unterstützt, ihr Erziehungsverhalten zu reflektieren, Verantwortung für die Erziehung und Begleitung ihrer Töchter* zu übernehmen, eigene Stärken und Ressourcen zu entdecken, zu aktivieren und zu entwickeln.

Feministische Mädchen*arbeit.

Unsere pädagogische Arbeit orientiert sich an den Prinzipien parteilich feministischer Mädchen*arbeit und an den allgemeinen Grundsätzen lebenswelt- und alltagsorientierter Sozialarbeit und Sozialpädagogik. Sie zielt ab auf die Entwicklung und Förderung der Selbsthilfe- und Verantwortungsfähigkeit der Adressatinnen*. Die Grundsätze in der parteilich feministischen Mädchen*arbeit bedeuten in der Ambulanten Betreuung:

…..Mädchen*spezifische Lebensweltorientierung gemäß der individuellen Sozialisationsgeschichte.
…..Berücksichtigung der Komplexität des ethnischen, kulturellen und geschlechtsdifferenzierten Lebenshintergrundes.
…..Alltags- und Ressourcenorientierung.

Die individuellen Ziele und die entsprechende Ausgestaltung der Hilfe werden jeweils mit den Mädchen*, ihren Familien und dem Jugendamt im Rahmen der Hilfeplanung entwickelt. Mögliche Ziele sind beispielsweise…

…..Altersadäquate Lebensorganisation und Verselbständigung.
…..Entwicklung von Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl zur Artikulation und zur Durchsetzung eigener Bedürfnisse und Ziele.
…..Aufbau von Vertrauen in sich und andere.
…..Entwicklung eines positiven Körperbewusstseins und einer selbstbestimmten Sexualität.
…..Erarbeiten individueller Hilfen und Zukunftsperspektiven, die auch die Vorstellung alternativer Lebensentwürfe berücksichtigen.
…..Erkennen und Abbauen von geschlechtsspezifischen Benachteiligungen.
…..Herausbilden von Solidaritäts- und Verantwortungsgefühl.
…..Entwicklung von persönlichen und verbalen Fähigkeiten, um eigene Bedürfnisse, Wünsche und Interessen mit anderen abzustimmen beziehungsweise auszuhandeln.